Lange freuen konnte man sich über den Platz in den Top Ten nicht, denn fast zeitgleich mit dem Ranking kam der Shutdown. „Alles lief super. Die Unternehmen, der Vorverkauf für die Festivals, und dann stürzt man unerwartet und unvorbereitet in die Katastrophe“, so Thomas. Für einen eingefleischten Unternehmer-Typen wie ihn, der es gewohnt ist, zu agieren, war die Machtlosigkeit und Handlungsunfähigkeit von jetzt auf gleich kaum zu ertragen: „Wie ein Horrorfilm mit einem schlechten Drehbuch, bei dem man denkt: Das kann doch alles nicht sein. Das Schlimmste ist, dass man seiner Verantwortung gegenüber dem Personal kaum gerecht werden kann.“ 90 Festangestellte musste er in Kurzarbeit schicken, das Kurzarbeitsgeld konnte man immerhin von 60 auf 80 Prozent aufstocken. Besonders leid tut es Tom Thomas für die Minijobber: Über 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern musste er kündigen. Wie viele von ihnen man zurückgewinnen kann, wenn der Club- und Veranstaltungsbetrieb wieder losgeht, ist völlig unklar. Es gibt zurzeit nicht mal ein Konzept für eine Wiedereröffnung in diesem Bereich. „Das Ganze lebt doch von der Unbefangenheit und von der Nähe: Dass man sich die Hände schüttelt, berührt und umarmt“, so Thomas. Typische Party- und Festivalbilder, die einem dabei vor dem geistigen Auge erscheinen, wirken vor dem aktuellen Hintergrund wie aus einer anderen Zeit. Bis ein Impfstoff gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 da ist, könne man nicht vernünftig planen: Ein Rettungsfonds, wie ihn auch der Bundesverband der deutschen Discotheken und Tanzbetriebe (BDT) dringend fordert, müsse her, so Thomas. Und ebenso eine andere Einordnung der Clubs – als Kulturstätten, nicht als Vergnügungsstätten (übrigens zusammen mit Bordellen und Casinos).